Leo Castelli

amerikanischer Kunsthändler und Galerist; förderte u. a. moderne amerik. Künstler wie Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Frank Stella und Richard Serra; galt als der bedeutendste New Yorker Kunsthändler seiner Zeit

* 4. September 1907 Triest (Italien)

† 21. August 1999 New York/NY

Herkunft

Leo Castelli war der Sohn eines Bankiers. Sein Vater Ernst Krauss stammte aus Ungarn. Den Mädchennamen seiner italienischen Mutter, "Castelli", nahm die Familie an, als Triest 1919 zu Italien kam. C. wuchs in weltoffener, großbürgerlicher Atmosphäre auf, die es ihm schon in jungen Jahren gestattete, die vielfältigen künstlerischen und literarischen Neigungen zu pflegen.

Ausbildung

Während des Ersten Weltkriegs besuchte C. in Wien die Schulen. Jura studierte er vier Jahre lang in Mailand (Abschluss 1924).

Wirken

C.s Berufsleben begann bei Versicherungsgesellschaften. Ab 1932 arbeitete er in Bukarest. 1937 wechselte er - unterstützt vom Vater und Schwiegervater, einem wohlhabenden Industriellen aus Bukarest - zur Banca d'Italia nach Paris. In Paris befreundete er sich mit den führenden surrealistischen Malern und eröffnete im Frühjahr 1939 zusammen mit dem französischen Architekten René Drouin eine Galerie. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zog sich C. nach Cannes zurück. Im März 1941 endete die Fluchtspur des Ehepaars Castelli in New York, wo C. an historischen Seminaren der ...